Lass uns tanzen, meine Seele – Folk aus Osteuropa

Aus dem Romani stammend bedeutet das Wort »Shuriaki« bzw. »Шурьяки« so viel wie »Schwäger«. Wie Schwäger (und Schwägerin) sehen sich auch die Künstler der Dresdner Band. Was sie verbindet, ist die Begeisterung für den russischen und osteuropäischen Folk – Musik, die man im Herzen, im Bauch und in den Beinen spürt.

Zum Ensemble gehören: Ulrike Quast, die mit kraftvoller, emotional berührender Stimme in acht Sprachen singt und mit vitalem Puls die Geige streicht. Einer ihrer „Schwäger“ ist Dmitrij Kolosov, ein dynamischer und virtuoser Bajanist, der nebenbei auch das Gitarren- und Balalaikaspiel beherrscht. Oleg Matrosov, der zweite „Schwager“ im Bunde und ein Urgestein der russischen und der „Zigeunermusik“*, spielt die Gitarre temperamentvoll und leidenschaftlich und singt mit ausdrucksstarker, warmer Stimme. Außerdem gehört zum Ensemble der „Schwäger“ Darek Kirilov, der mit rhythmischer Finesse und großer Sensibilität die Gitarre erklingen lässt.

Das Repertoire des deutsch-russisch-bulgarischen „Teils“ der Band umfasst traditionelle Songs und Klassiker aus Osteuropa, denen die Musiker ihre einzigartige, unverwechselbare Couleur verleihen: stimmgewaltig, fingerfertig und mitreißend. Außerdem stehen eigene Lieder der Gruppe auf dem Programm. Die Musik ist mal feurig und leidenschaftlich, dann wieder wehmütig und zart. Manche Stücke beginnen zögernd und verhalten, bis sie allmählich in ein feuriges Finale übergehen.

Die Künstler singen die Lieder jeweils in der Originalsprache, auf Russisch, Ukrainisch, Romani, Bulgarisch, Slowakisch, Polnisch, Albanisch und Serbisch. Ihre Texte handeln von Liebe, Sehnsucht und Leid, aber auch von den ganz alltäglichen Dingen des Lebens. So wird in einem ukrainischen Volkslied ein Mann besungen, der sich nach der schönen Marusja verzehrt, in einem russischen Lied geht jemand aufs Feld, um zu arbeiten, doch er legt sich in die Furche und schläft in den Tag hinein, ein slowakisches Volkslied dreht sich um eine schwarzhaarige Schönheit, die von allen bewundert wird und ein serbisches Lied handelt vom Tanzen, das wichtiger ist als Geld und Besitz („Lass uns das Pferd verkaufen … Lass uns das Haus verkaufen …, lass uns einfach tanzen, Jana, meine Seele“).

Zum Programm der Band gehören neben Liedern auch Instrumentalstücke, die temperamentvoll, emotional und leidenschaftlich vorgetragen werden.

* so genannt die durch die Musik der Roma beeinflusste nationale Volksmusik